Schwarze Minderheitenbewegungen

Kürzlich hatte ich wieder die Möglichkeit meine beiden Disziplinen – den Journalismus und die Geschichtswissenschaft zu verknüpfen und einen Beitrag für die Initiative Minderheiten schreiben.

KampagneBlackAustria
Fotocredit: Kampagne BlackAustria

In dem Beitrag geht es um Schwarzes Engargement in Österreich und die Möglichkeiten des Schwarzen Widerstands. In den Zeiten von #BlackLivesMatter ist Schwarze politische Arbeit in aller Munde, doch die Arbeit und Forderungen von Schwarzen Menschen in Österreich sind schon seit Jahrzehnten präsent – wenn nicht schon seit Jahrhunderten.

Den gesamten Beitrag gibt es unter https://initiative.minderheiten.at/wordpress/index.php/2020/03/schwarze-minderheit/

Zwischen Stagnation und Veränderung – ZARA Rassismus Report 2019

Für den diesjährigen ZARA Rassismus Report hatte ich die Freude gleich zwei Texte beisteuern zu dürfen – einer davon war ein Gespräch.

Viele unterschiedliche Menschen machen Anti-Rassismus-Arbeit, teilweise über Jahre und Jahrzehnte hindurch, häufig ehrenamtlich. Wir haben einige Expert*innen und Vertreter*innen von verschiedenen Vereinen zu einem Gespräch über die Reflexion der eigenen Arbeit eingeladen. Sie geben Einblicke in das Phänomen Rassismus. Vanessa Spanbauer spricht mit Elif Adam (Dokustelle), Persy-Lowis Bulayumi (IDB), Mirjam Karoly (Romano Centro) und Denise Landau (ehem. FGA) über von Rassismus-betroffene (sozial konstruierte) Gruppen, den öffentlichen Diskurs in Bezug auf Rassismus und Wünsche für die Zukunft.

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Das Gespräch gibt es unter https://zara.or.at/de/wissen/aktuelles/n/news/OQwoOyyPh/Im_Gespräch:_Zwischen_Stagnation_und_Veränderung

20 Jahre Rassismus 
in den Medien – ZARA Rassismus Report 2019

Medien haben Verantwortung, wenn es um das Thema Rassismus geht, denn kaum ein anderer Bereich ver- fügt über derart viel Einfluss auf den öffentlichen Diskurs und die Gesellschaft. Einerseits liegt es an den Medien, Themen wie Rassismus und Diskriminierung an die Oberfläche zu bringen und ihren Konsument*innen klar zu machen, dass es – nach wie vor – Menschen gibt, die davon direkt betroffen sind, und andererseits trägt die Sprache und die Art und Weise der Berichterstattung oft dazu bei rassistisches und diskriminieren- des Gedankengut zu verbreiten und zu legitimieren.

Deshalb habe ich einen kurzen Abriss über 20 Jahre Rassismus in den Medien verfasst, welcher hier zu finden ist –> https://zara.or.at/de/wissen/aktuelles/n/news/9QqlcMGrS/Thema:_20_Jahre_Rassismus__in_den_Medien

Was wären die letzten 20 Jahre ohne Zivilcourage? – Video ZARA

Dieses Jahr hatte ich die Möglichkeit in enger Kooperation mit DEGESTALT (www.dergestalt.at), dem Studio für Mediengestaltung, ein Video für den Verein ZARA – Zivilcourage und Anti-Rassismus-Arbeit https://www.zara.or.at/ zu entwickeln.

Bei ZARA kann man seit 20 Jahren Rassismus melden & die Meldungen, die dort gesammelt wurden, sind nur die Spitze des Eisbergs.

Wir müssen alle zusammen das strukturelle, politische und gesellschaftliche Phänomen des Rassismus bekämpfen!

Filmkritik „Lionheart“ – an.schlage 5/2019

„Lionheart“, die erste Netflix-Kooperation mit der nigerianischen Filmbranche, bricht gleichermaßen mit Geschlechter- und Nollywood-Klischees. Von VANESSA SPANBAUER

Was geschieht, wenn es um die temporäre Nachfolge eines Familienunternehmens geht und kein männlicher Nachkomme bereitsteht? Genau, ein anderer Mann wird geholt, ungeachtet dessen, dass eine Nachfolgerin bereits seit Jahren in den Startlöchern steht. Die Geschichte der übergangenen Tochter, die hart kämpft, um die Anerkennung zu bekommen, die ihr zusteht, ist nicht neu – doch die Szenerie ist für westliche Sehgewohnheiten äußerst ungewöhnlich.

Lionheart-Netflix

(c) Netflix

„Lionheart“ ist nämlich die erste Zusammenarbeit zwischen Netflix und der nigerianischen Filmbranche und setzt damit ein Zeichen. Neben Hollywood hat sich vor vielen Jahren Bollywood mitsamt aller Besonderheiten im Westen etabliert, bei uns weniger bekannt, aber ebenso einzigartig ist Nollywood. Nollywood gilt als die drittgrößte Filmindustrie der Welt. Zum Vergleich: In Österreich werden pro Jahr zwischen dreißig und fünfzig Filme produziert, in Nigeria sind es um die fünfzig Produktionen pro Woche. Nollywood ist nicht nur der zweitgrößte Arbeitgeber Nigerias nach der Landwirtschaft, sondern beherrscht die Bildschirme des gesamten afrikanischen Kontinents. Doch in Nollywood wird nicht nur für den afrikanischen Markt produziert, die Filme erfreuen sich auch in der Diaspora weltweit großer Beliebtheit. Selbst wer nicht in einer nigerianischen Familie aufwächst, sieht die Filme seit frühster Kindheit in irgendwelchen Wohnzimmern nebenbei oder schaut gleich mehrere hintereinander beim Haaremachen im Afroshop. Aufgrund der großen Nachfrage sind viele Nollywood-Filme auch auf YouTube zu finden – für Netflix ist es also ein kluger Move, sich solche Publikumslieblinge zu sichern.
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Der gesamte Text unter https://anschlaege.at/an-sehen-das-herz-der-loewin/

WIN WIN: Beale Street – Verlost

In den 1970ern in Harlem: Der 22-jährige Bildhauer Alonzo Hunt, genannt Fonny, und die 19-jährige Verkäuferin Tish sind erst Freunde, doch ihre Freundschaft mündet in eine tiefe Liebe. Als Fonny fälschlicherweise beschuldigt wird, eine Frau vergewaltigt zu haben, obwohl er ein Alibi hat und er sich demnach gar nicht in der Nähe des Tatortes befunden haben kann, muss er ins Gefängnis. Eine tragische Liebesgeschichte folgt, bei der es nicht nur um falsche Anschuldigungen, sondern auch um Rassismus geht und uns tief im Herzen trifft. Dabei geht uns die #younglove von Fonny und Tish nicht mehr aus dem Kopf.

Beale Street
Drama
Regie: Barry Jenkins
Mit: Kiki Layne, Stephan James, Regina King, Colman Domingo, ua.
VÖ: 7. März 2019

Zu gewinnen gibt es ein Package zum Film bestehend aus dem Buch zum Film von James Baldwin, 1 Filmposter, 2 Ticketgutscheine (einzulösen österreichweit).

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Wenn du gewinnen willst schicke eine Mail mit dem Betreff Beale Street an vansista.blog@gmail.com

Und beantwortet eine Frage:
Was ist eure Lieblingsliebesgeschichte in einem Film?

Bitte ebenfalls die Adresse angeben!

Danke an Filmladen.

Viel Glück!

*Teilnahmeberechtigt sind alle Menschen über 18 Jahren mit Hauptwohnsitz in Österreich. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Keine Barablöse möglich. Ende der Teilnahmefrist ist der 08.03.2019.

The Sound of kritische Musik – 1986 Edition

Das Bild Österreichs im Ausland bröckelt, die Opferlüge funktioniert nicht mehr und inmitten dieses Skandals steht ein Bundespräsident. Die Affäre Waldheim rüttelt 1986 die österreichische Gesellschaft ordentlich auf. Mittendrin und auch dabei – die heimische Musikbranche.

Die verhängnisvolle Affäre beginnt 1986 als Kurt Waldheim sich im Wahlkampf befindet und kurz darauf zum Präsidenten der Republik Österreich gewählt wird. Doch als ihn seine Vergangenheit einholt und ihm eine Beteiligung am Holocaust vorgeworfen wird, steht die heimische und die internationale Presse nicht mehr still. Die Gesellschaft stellt ihr Staatsoberhaupt in Frage – es hagelt Kritik, aber auch Unterstützung. Gemeinhin wird dieser Skandal mit dem Beginn der Aufarbeitung des Nationalsozialismus gleichgesetzt – denn bis zu diesem Zeitpunkt inszeniert sich das Land als erstes Opfer. Während Thomas Bernhards „Heldenplatz“ oder Alfred Hrdlickas vier Meter hohes Holzpferd zu den bekannteren Protest-Werken österreichischer Künstler zählen, ist die Verarbeitung des Eklats im Musikbusiness weniger beachtet.

Kurti’s Klagen

Nicht jeder Künstler schafft es so provokant zu sein, dass sogar der amtierende Bundespräsident mit einem Rechtsverfahren droht. Im Jahr 1988 entwickelt sich ein Song der EAV zu so einem großen Aufreger, dass Waldheim sie wegen Rufschädigung anklagen will. Die Öffentlichkeit reagiert auf dieses Vorhaben mit heftiger Kritik und der Präsident lässt die Anschuldigung fallen. Die Spaß-Formation um Klaus Eberhartinger und Thomas Spitzer zeigt, dass sie auch mit kritischen Texten genau ins Mark der Gesellschaft treffen können.

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Rebecca Horner: Vom Kinderstar zur Ballett-Solistin

„Ah schau…da ist die Opa-Opa-Opapa!“, hörte ich als Kind ständig – egal ob beim Zug oder am Weg zur Schule. Als ich dann vor zwei Jahren die Chance bekam, die Frau zu treffen, die  für die vielen Verwechslungen verantwortlich war, ergriff ich die Gelegenheit und fragte sie schamlos aus.

Da sie vergangenen Sonntag von der Wiener Staatsoper von einer Halb-Solistin zur Solistin befördert wurde, habe ich das Coverinterview der fresh Frühlingsausgabe 2015 wieder ausgegraben.

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„Ich war ein ganz normales Kind“

Kinderstar, Balletttänzerin, Mutter – Rebecca Horner hat im Laufe ihres Lebens schon viele Aufgaben gemeistert. Erst kürzlich war die 26-jährige Wienerin mit Vorfahren aus Jamaika in dem gefeierten Stück „Josephs Legende“ an der Wiener Staatsoper zu sehen. Für fresherinnert sie sich an ihre Zeit mit Otto Schenk, den frühen Ruhm und an ihre harte Kindheit in der Ballettschule, zurück.
Fotos: Philipp Horak, Interview: Vanessa Spanbauer & Elisabeth Taruvinga Mtasa

Du hast die kleine Samantha in den Filmen „Mein Opa ist der Beste“ und „Mein Opa und die 13 Stühle“ gespielt. Wie bist du zu dieser Rolle gekommen?
Ich war im Tanzforum – heute Performing Center Austria – im Kinderballett, weil ich immer schon gerne getanzt habe. Eines Tages wurde meine Mutter von einer Agentur angesprochen, weil sie ein Mädchen mit dunkler Haut gesucht haben. Eigentlich wollten sie ein achtjähriges Mädchen – ich war erst sechs. Am Ende haben sie mich dennoch genommen. Da ich nichts zu verlieren hatte, wollte ich es unbedingt probieren.

Wie bist du als Kind mit dem Ruhm umgegangen?
Mir war zuerst gar nicht bewusst, dass mich Leute erkennen. Ich wollte ganz normal in die Schule gehen und mit meinen Freunden Zeit verbringen. Ich war teilweise überfordert, wenn mich Leute angesprochen haben, die ich noch nie gesehen habe. Aber im Allgemeinen hatte ich eine wunderschöne normale Kindheit. Weiterlesen

Ausstellungstipps im Deutschen Historischen Museum

Im Spätsommer letzten Jahres wollte ich Wien etwas entkommen und war für ein paar Tage in Berlin. Neben dem Konzert der New Yorker Band MOTHXR (unfassbarer Tipp meinerseits) habe ich die Zeit genutzt um verschiedene Museen zu besuchen. Neben dem Jüdischen Museum stand auch das Deutsche Historische Museum – kurz DHM – im Fokus meines Interesses.

Leicht erstaunt war ich über die Fotoausstellung „Kamerun und Kongo“, die ein paar Tage vor meinem Besuch startete. Später kam noch eine weitere – meiner Meinung nach enorm wichtige – Ausstellung hinzu und für fresh – Black Austrian Lifestyle habe ich sie vorgestellt.

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Deutschland als Kolonialmacht – Ausstellungen im Deutschen Historischen Museum

Wie geht man damit um, wenn z.B. der eigene Urgroßvater Teil einer Kolonialmission war? Die Antwort liefert die Fotoausstellung „Kamerun und Kongo“ im Deutschen Historischen Museum in Berlin und eine Sonderausstellung zum Deutschen Kolonialismus.

Deutschland wird als Kolonialmacht oftmals vernachlässigt oder gar vergessen, obwohl dieser Aspekt -von 1884 bis zum Ende des Ersten Weltkriegs 1918 – durchaus einen wichtigen Teil der Geschichte darstellt. Alltägliche Überlegenheitsansprüche und Gewalt münden unter anderem in den Kolonialkrieg in Namibia, der 1904 mit Völkermord der Herero und Nama endet – deren Nachfahren derzeit übrigens Deutschland auf Entschädigung verklagen. Die Deutsche Bundesregierung hatte das militärische Vorgehen der Truppen erstmals vor zwei Jahren als Völkermord anerkannt und sich erst 2016 offiziell entschuldigt – bzw. eigentlich eher den Willen gezeigt, dies zu tun.

Die große Ausstellung „Deutscher Kolonialismus – Fragmente seiner Geschichte und Gegenwart“ mit mehr als 500 Exponaten im Deutschen Historischen Museum will die Ideologie offenlegen, die hinter diesen Verbrechen und Reisen steckt – nämlich der europäische Überlegenheitsgedanke. Weiterlesen

Interview: FDTF „Diese Band kann man nicht austauschen“ – redbull.com September 2015

From Dawn To Fall im Gespräch:
Über 10 Jahre Bandgeschichte und warum sie bald Lebewohl sagen.

Beginn, Aufstieg, Ende – was klingt wie eine Umschreibung Roms, führt quer durch die fast 10-jährige Geschichte einer der österreichischen Rockbands, die meine späten Teeniejahre entscheidend geprägt haben. Abrocken – egal, ob in Mini-Clubs oder auf der Donauinsel – war das Motto. Myspace lieferte nicht nur Tour-Dates, sondern auch den heißesten Gossip. „Gossip“, so heißt auch ein Song auf der zweiten Platte der fünf Jungs aus Perchtoldsdorf. Der Musikstil änderte sich leicht – weniger Geschrei, mehr Pop. Das fanden nicht nur die Mainstreammedien gut: Auch in Japan feierten From Dawn To Fall Erfolge.

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(c) Atelier Karasinski/Red Bull Content Pool

Irgendwann wurde es sehr still um die Jungs, die sich mittlerweile FDTF schreiben. Ein nicht veröffentlichtes Album, Stoffls Ausstieg und ein neuer Sänger prägten die letzten Bandjahre. Das kann so nicht enden, dachten auch sie sich und geben noch ein letztes Mal Gas: Das verschollen geglaubte, dritte Album „BLVRS“ ist erschienen. Zusammen mit der für Oktober angesetzten Abschlusstour in Originalbesetzung markiert es das Ende einer gemeinsamen Reise in die Welt des Erwachsenwerdens.

Weil Auseinandergehen bekanntlich schwer ist, bin ich mit vier von fünf Bandmitgliedern – Philip ließ sich leider entschuldigen – durch die Jahre gereist. Schicke Fotos fanden sich auch – because the internet never forgets!

Das Interview + Fotos hier – http://www.redbull.com/at/de/music/stories/1331745430773/fdtf-blvrs-interview