Auf geht’s zum Zeitgeschichtetag 2018

Kommenden Donnerstag geht es mit meiner Crew von Lost in Administration zum Zeitgeschichtetag 2018.

„Geschichte wird gemacht“ – das ist das Motto des diesjährigen „Österreichischen Zeitgeschichtetages“ (ZGT), der zwischen dem 5. und 7. April 2018 vom Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien ausgerichtet wird. Bei dieser Tagung werden Historiker und Historikerinnen bei über 150 Vorträgen Zeitgeschichte aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchten.

Unser Panel steht ganz im Zeichen der „Befreiungskinder“ mit Schwarzen GI Vätern.

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Alle Infos: https://zgt18.univie.ac.at

Beitrag Mit Haut und Haar – Wien Museum April 2018

Die letzten Monate hatte ich die Chance an einem Beitrag für einen Ausstellungskatalog des Wien Museums zu schreiben.

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(c) Wien Museum https://www.wienmuseum.at/de/aktuelle-ausstellungen/ansicht/mit-haut-und-haar-frisieren-rasieren-verschoenern.html

Die Ausstellung „Mit Haut und Haar“ ist ab 18. April im Wien Museum beim Karlsplatz zu sehen und läuft bis 6. Jänner 2019.
Haut und Haare sind Teile des Körpers, die von vielen Menschen regelmässig, wenn nicht täglich, verändert und gepflegt werden. Deshalb widmet das Wien Museum diesem Aspekt eine eigene Ausstellung. Gestaltungs- und Pflegepraktiken stehen ebenso im Fokus, wie Techniken, Konsumfelder und Handwerke. Darüber hinaus geht es um Bedeutungen und Normen des gestalteten Körpers.

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Mein Beitrag beleuchtet den Aspekt Afro-Haar aus einer Wiener Perspektive.

Alle Infos zur Ausstellung unter: https://www.wienmuseum.at/de/aktuelle-ausstellungen/ansicht/mit-haut-und-haar-frisieren-rasieren-verschoenern.html

 

The Sound of kritische Musik – 1986 Edition

Das Bild Österreichs im Ausland bröckelt, die Opferlüge funktioniert nicht mehr und inmitten dieses Skandals steht ein Bundespräsident. Die Affäre Waldheim rüttelt 1986 die österreichische Gesellschaft ordentlich auf. Mittendrin und auch dabei – die heimische Musikbranche.

Die verhängnisvolle Affäre beginnt 1986 als Kurt Waldheim sich im Wahlkampf befindet und kurz darauf zum Präsidenten der Republik Österreich gewählt wird. Doch als ihn seine Vergangenheit einholt und ihm eine Beteiligung am Holocaust vorgeworfen wird, steht die heimische und die internationale Presse nicht mehr still. Die Gesellschaft stellt ihr Staatsoberhaupt in Frage – es hagelt Kritik, aber auch Unterstützung. Gemeinhin wird dieser Skandal mit dem Beginn der Aufarbeitung des Nationalsozialismus gleichgesetzt – denn bis zu diesem Zeitpunkt inszeniert sich das Land als erstes Opfer. Während Thomas Bernhards „Heldenplatz“ oder Alfred Hrdlickas vier Meter hohes Holzpferd zu den bekannteren Protest-Werken österreichischer Künstler zählen, ist die Verarbeitung des Eklats im Musikbusiness weniger beachtet.

Kurti’s Klagen

Nicht jeder Künstler schafft es so provokant zu sein, dass sogar der amtierende Bundespräsident mit einem Rechtsverfahren droht. Im Jahr 1988 entwickelt sich ein Song der EAV zu so einem großen Aufreger, dass Waldheim sie wegen Rufschädigung anklagen will. Die Öffentlichkeit reagiert auf dieses Vorhaben mit heftiger Kritik und der Präsident lässt die Anschuldigung fallen. Die Spaß-Formation um Klaus Eberhartinger und Thomas Spitzer zeigt, dass sie auch mit kritischen Texten genau ins Mark der Gesellschaft treffen können.

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Heimat bist du kleiner Nazis: Lang lebe der Hitlergruß!

„In Mauthausen gab es nie Gaskammern. Das haben die Amis nur erfunden!“,
lese ich auf Social Media. Es repräsentiert ein Weltbild, das vielen Österreichern nicht mehr peinlich ist.

Nazi – dieses Wort wird besonders seit den letzten paar Monaten dazu verwendet, Wähler einer bestimmten Partei zu bezeichnen, die mittlerweile gut 30 bis sogar 50% der Wähler erreichen kann. Im Gegensatz dazu steht der Bahnhofsklatscher oder der links linke Gutmensch. Doch warum ist der Nazi still alive und verschwindet nicht in der Versenkung?

Hitlergruß bald wieder en-vogue

In den letzten eineinhalb Jahren habe ich drei Mal erleben müssen, wie jemand vor mir seinen rechten Arm erhebt und den Hitlergruß ausführt. Einmal im Bus, einmal auf offener Straße und einmal in meinem Grätzl beim Gassi gehen mit meinem Hund. Die Vorfälle hatten gemeinsam, dass sie sich auf meine Hautfarbe bezogen – denn in zwei von drei Fällen fiel das N*-Wort. Diese Handbewegungen zu kommentieren, fällt mir in diesem Moment nicht ein. Viel zu perplex bin ich in diesen Situationen und versuche so schnell wie möglich unter Leute zu kommen.

Einzelfälle sind das nicht – auch eine Freundin berichtet von einem Vorfall, bei dem junge Männer nach einem Konzert bei einer Wiener U-Bahn Station ihre Hand erheben. Viele sagen: „Ach, sie wissen nicht, was sie da eigentlich tun.“

compnazanoklein

Screenshot: facebook.com/oe24.at

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