Immer mehr Menschen leben versteckt in Armut und ohne eigenes Zuhause. Für Frauen bedeutet das oft Gewalt und Abhängigkeit. Von VANESSA SPANBAUER
„Mit neun war ich das erste Mal zwei Wochen auf der Straße“, sagt die Frau, die vor mir sitzt. Sie wirkt gelassen, denn über ihre Geschichte spricht sie im Rahmen der „Supertramps“ oft. Supertramps ist ein Projekt, das wohnungslosen Menschen die Möglichkeit gibt, ihre Geschichte zu teilen. Bei den Touren bieten obdachlose Stadtexpert_innen wichtige Einblicke in ein Leben, mit dem die Teilnehmenden sonst selten konfrontiert werden. Sandra lebte viele Jahre im Heim, bis ihre Mutter sie wieder zu sich holte. Mit 17 Jahren führte sie das Leben wieder zurück auf die Straße. Da das Leben als wohnungslose Frau alles andere als ungefährlich ist, schloss sie sich einer Gruppe an. „Wir haben uns immer gegenseitig unterstützt. Ich habe auf die Sachen aufgepasst, während die anderen schnorren gegangen sind. Man teilt alles und Lehrlingsgeld hatte ich zusätzlich auch.“ Durch die Lehre konnte Sandra wieder Fuß fassen, fand schließlich auch eine eigene Wohnung. Sie erinnert sich: „Von 18 bis 44 habe ich ganz normal gelebt. Ich war arbeiten, verheiratet, habe Kinder aufgezogen und wollte ihnen alles bieten.“
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